Presse-Archiv 2009
HNA vom 23.10.09
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Hortkinder aus Vellmar-West besuchten Henschel-Museum in Kassel
Der Drache beeindruckte
Vellmar. Aufgeregt geht Jason Patrick Spiess vor dem Kasseler Henschel-Museum auf und ab und wartet ungeduldig darauf, dass sich endlich das riesige Tor öffnet, hinter dem die alten Henschel-Feuerwehrautos zu sehen sind. Der kleine Museumsbesucher gehört zu einer Gruppe des Kinderhortes Vellmar-West, die sich bei Museumsleiter Helmut Weich angemeldet hatte, um sich durch die ehemaligen Werkshallen der Firma Henschel führen zu lassen.
Technik ganz groß: Besonders beeindruckt zeigten sich die sechs bis zehnjährigen Hortkinder aus Vellmar-West vom Nachbau des Drachen, der ersten Henschel-Lokomotive, die 1848 gebaut wurde. Kurt Müller (links) und Museumsleiter Helmut Weich erklärten den Kindern alles Wissenswerte über Lok- und Lkw-Bau in der ehemaligen Kasseler Fabrik. Foto: Brandau |
„Ich wusste schon durch meine ältere Schwester, dass es hier einiges zu sehen gibt“, sagt der Neunjährige, der besonders großes Interesse an den Modellen der ehemals von Henschel gebauten Lokomotiven zeigte. Kein Wunder, schließlich hat er zuhause selbst eine Modelleisenbahn.
Die hat Lena Griemeier nicht. Trotzdem ist sie begeistert von den riesigen Maschinen, die hier ausgestellt sind. Eine richtige Vorstellung von dem, was sie im Museum erwarten würde, hatte die Neunjährige nicht, denn der Name Henschel war für sie bisher unbekannt. Besonders beeindruckt war sie von der riesigen Straßenwalze, die 1955 das Kasseler Werk verließ und dem Rohoelzünder Club Kaufungen gehört. Als „cool“ bezeichnete Fabian Rull die handbetriebene Feuerwehrspritze von 1805, die bis 1930 noch bei der Trendelburger Feuerwehr im Dienst stand und das älteste Exponat im Kasseler Henschel-Museum ist.
Export in alle Welt
Fachkundig und altersgerecht erklärte Helmut Weich den Kindern die ausgestellten Modelle. Angefangen von der ersten, 1848 gebauten Lok über zahlreiche Dampf-, Diesel- und Elektrolokomotiven, die in alle Welt exportiert wurden, bis zur modernen Magnetschwebebahn, die jetzt in China fährt. Unterstützung bekam der ehrenamtlich tätige Museumsleiter durch den Vellmarer Kurt Müller. Der 77-Jährige war selbst 40 Jahre in der Lkw-Fertigung der Firma Henschel tätig und hat auch ein eigenes Fahrzeug in der Halle stehen. 2005 erwarb er einen Militärlastwagen der Schweizer Armee, der vor genau 40 Jahren in Kassel gebaut wurde. Rund 70 000 Kilometer zeigt der Tachometer an, nicht viel für einen Sechs-Zylinder-Lastwagen mit 185 PS, deswegen sieht das Prachtstück wie neu aus.
„Wir waren beeindruckt von dem, was wir zu sehen bekamen“, war auch Hortleiterin Regina Kröner von dem Museumsbesuch angetan und freute sich darüber, dass die Kinder so großes Interesse an den Exponaten des ehemaligen Kasseler Industriegiganten hatten. „Wir werden bestimmt wiederkommen“, versprach sie.
Von Werner Brandau
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